Frau auf Fahrrad in Abenddämmerung

Fahrradfahren in Ettlingen – auf zwei Rädern in die Zukunft

Während der Corona-Pandemie ist die Zahl der Fahrradbegeisterten in Deutschland stark gestiegen. Trotzdem ist die Situation für Radfahrer weiterhin nicht optimal: Viele Radwege befinden sich in einem schlechten Zustand und sind alles andere als sicher. Ettlingen ist 2020 beim Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) auf dem 16. Platz gelandet. Die Gesamtnote 3,28 zeigte allerdings, dass nach Ansicht der meisten Radfahrer in Ettlingen ebenfalls noch viel Verbesserungspotenzial herrscht.

Seitdem hat sich manches zum Positiven gewendet. Zwischen Ettlingen-West und Karlsruhe ist ein Radschnellweg geplant, der die Attraktivität des Radverkehrs steigern wird. Der BUND-Ortsverband Ettlingen stellt bei der Stadtverwaltung und im Gemeinderat ein zunehmend offenes Ohr für die Belange der Radfahrer fest und freut sich vor allem darüber, dass sich Oberbürgermeister Johannes Arnold immer wieder mit eigenen Initiativen für eine Verbesserung des Radverkehrs in Ettlingen stark macht.

Einen großen Fortschritt stellt in der Innenstadt eine nunmehr durchgehende Nord-Süd-Verbindung für Radfahrer dar. Besonders die Möglichkeit, von der Rastatter Straße und Schillerstraße dank der neuen Fahrradampeln und eigenen Abbiegespuren für Radler sicher nach links und rechts abbiegen zu können, stellt eine deutliche Verbesserung dar. Sie schafft auch einen Anreiz, den Weg ins Stadtzentrum mit dem Rad zurückzulegen. Dringend notwendig wäre allerdings künftig auch, die Radfahrer hier wie auch an anderen Stellen im Stadtgebiet an Baustellen durch Hinweisschilder und Straßenmarkierungen sicher umzuleiten, damit der vorgeschriebene Mindestabstand zu den Autofahrern eingehalten wird und gefährliche Situationen ausbleiben.

Als nächsten Schritt hofft der BUND-Ortsverband in der Innenstadt auf eine durchgängige Ost-West-Verbindung. Dabei sollten die Sicherheitsbelange der Radfahrer oberste Priorität haben. Vor allem entlang der Pforzheimer Straße in Richtung Bahnhof Busenbach, wo Radfahrer von Autofahrern, die aus einer der zahlreichen Einmündungen kommen, immer wieder übersehen werden.

Eine Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer sollte sich keineswegs nur auf die Kernstadt beschränken, sondern auch alle Stadtteile einbeziehen. Insofern begrüßt der BUND-Ortsverband Ettlingen, dass die Vorbereitungen zur Errichtung eines Höhenradfahrwegs Spessart-Schöllbronn derzeit in vollem Gange sind, und hofft auf eine zügige Umsetzung des von den Radlern der Ettlinger Höhenstadtteile lange ersehnten Vorhabens. Eine Beleuchtung des Weges im Wald ist für den BUND-Ortsverband allerdings völlig undenkbar, da diese eine massive Störung vieler tierischer Waldbewohner zur Folge hätte.