Erfahrungsbericht: Exkursion zur Wagbachniederung

Graugänse in der Wagbachniederung

Inhalt des Beitrags

Das Naturschutzgebiet Wagbachniederung ist eines der bedeutendsten Vogelschutzgebiete Deutschlands. Auf 225 Hektar Feuchtgebiet tummeln sich viele Raritäten. Zum Beispiel die vom Aussterben bedrohten Purpurreiher.

Ein tolles Ziel also, um als Ortsgruppe des BUND-Ettlingen eine Vogelexkursion zu machen! Unter der fachkundigen Führung von Franz Auer vom NABU-Heidelberg zogen wir mit Fernglas und Kamera vom Parkplatz Wallfahrtskirche los.

Begrüßt wurden wir gleich am Eingang des Gebiets vom traumhaftschönen Gesang der Nachtigall. Auch die ersten Beobachtungen ließen nicht lange auf sich warten. Denn noch bevor wir bei den eigentlichen Röhricht- und Wasserflächen angekommen waren, kreisten zwei Weißstörche und ein Schwarzmilan über unseren Köpfen. Ein erster Vorgeschmack auf die vielfältige Vogelwelt des Naturschutzgebiets.

Die Wagbachniederung ist kein ursprüngliches Stück Wildnis. Das Feuchtgebiet in den Rheinauen entstand aus den Klärteichen der bis 1995 hier betriebenen Zuckerfabrik. Nur dem engagierten Einsatz von lokalen Naturschützern ist es zu verdanken, dass dieses Gebiet unter Schutz gestellt und nicht wieder zu Ackerland umgewandelt wurde. Ein Zeichen, dass grade der Naturschutz auf lokaler Ebene tolle Früchte tragen kann!

Heute können in den ausgedehnten Röhricht-, Schlamm- und Wasserflächen der Wagbachniederung 270 der rund 310 in Deutschland vorkommenden Vogelarten gefunden werden. Manche sind nur auf der Durchreise. Immerhin 105 Arten brüten aber im Schutzgebiet.

Blick über die Wagbachniederung

Auch uns gelangen auf unsere Exkursion zahlreiche weitere Vogelsichtungen. Neben Kanada- und Graugänsen schwamm eine ganze Reihe von Entenarten auf den Teichen. Identifizieren konnten wir Kolben-, Reiher- und Tafelenten. Im Schilf ließ sich ein Kuckucksweibchen auf der Suche nach Wirtsvögeln beobachten, um von diesen die nächste Generation Kuckucke großziehen zu lassen. Auch ein Neuntöter, Haubentaucher und eine Rohrweihe ließen sich blicken.

Neben zahlreichen Lachmöwen entdeckten wir dann auch die bereits eingangs erwähnten Purpurreiher bei ihrem Brutgeschäft. Die seltenen Purpurreiher sind eines der Aushängeschilder der Wagbachniederung. 10 bis 30 Brutpaare haben sich hier niedergelassen.

Um das Blaukehlchen zu sehen, eine weitere Besonderheit der Wagbachniederung, müssen wir aber wohl nochmal wiederkommen.

Vogelbeobachter mit Fernglas