BUND-Ettlingen und BUND-Rheinstetten besuchen den Hagbruch

Exkursion zum Hagbruch – Photovoltaik

Die Stadt Ettlingen plant zusammen mit den Stadtwerken Ettlingen eine Freiflächen PV Anlage in Bruchhausen, im Gewann Hagbruch, westlich der A5. Um einen Eindruck von dem Gelände zu bekommen, trafen sich am Samstag, 25.2.23 Vertreter der Ortsverbände des BUND Rheinstetten und Ettlingen zu einer Begehung.

Hartmut Weinrebe vom Regionalverband Mittlerer Oberrhein und Karl Hermann Harms mit seiner großen Artenkenntnis unterstützten uns dabei. Ziel war es, herauszufinden, ob das Gelände für Insekten wichtige Nahrungspflanzen bereit hält. Um es vorweg zu nehmen: die Einschätzung, dass auf der Fläche wertgebende Pflanzenarten vorkommen könnten, wurde bei der Begehung nicht bestätigt. Da das Gelände eine von Schafen intensiv genutzte, artenarme Weide ist, waren die Erwartungen nicht sehr hoch. Dennoch fanden wir den stumpfblättrigen Ampfer (Rumex obtusifolius), Nahrungspflanze für den großen Feuerfalter (Lycaena dispar), der zur Familie der Bläulinge gehört.

Im Norden des Geländes fanden wir Reste von Besenginster (im Sommer 2022 gab es dort einen Flächenbrand), der wiederum für den Ginsterbläuling (Plebejus idas)wichtig ist. Dieser sehr gefährdete Falter kommt auf dem nur ungefähr 250m entfernten ehemaligen Schießplatz/Mörscher Heide vor. Es ist nicht auszuschließen, dass er auch den Ginster auf dem Hagbruch nutzt.

Besenginster im Habruch Ettlingen

Was uns erstaunte, war das massenhafte Vorkommen des kleinen Storchschnabel (Geranium pusillum), der als Stickstoffanzeiger auf nährstoffreichen Böden vorkommt, eine Situation, die auf dem besuchten Gelände gegeben ist. Nach Aussage von Jonas Speck vom Reiterhof Speck wird die geplante PV Anlage voraussichtlich durch Schafe beweidet werden. Wir hoffen, dass dies extensiv, also mit wenigen Schafen geschehen wird und sich vielleicht auf dem sandigen Untergrund mit der Zeit eine blühende Wiese unter den Paneelen entwickeln wird.