Am 10. August war es wieder soweit, die Ferienpassveranstaltung des BUND OV konnte stattfinden. Nach einer kurzen Begrüßungs- und Kennenlernrunde am Treffpunkt, machten wir uns, begleitet von der BUND-Kindergruppenregionalbetreuerin Birgit Weber, auf einen kurzen Fußmarsch zum BUND-Garten. Er liegt versteckt in der Vorbergzone am Kapellenweg.
Nach einem kleinen Besichtigungsgang im Naturgarten mit Teichbiotop und Reptilienhügel, entdeckten die Kinder die unterschiedlichen Insektenmodelle, die unter einem Tuch versteckt waren. Ein Junge erkannte sofort, dass sich hier ein „Fremdling“ eingeschlichen hatte: „Da ist eine Spinne dabei. Sie gehört nicht dazu, sie hat acht Beine.“ Damit war das erste Merkmal zum Erkennen von Insekten, nämlich sechs Beine, schon klar. Weitere typische Kennzeichen (Dreigliederung des Körpers, Antennen, Mundwerkzeuge etc.) wurden mithilfe der Modelle festgestellt. Anschließend konnten die Mädchen und Jungen ihr Wissen bei einem Insekten-Puzzle anwenden.
Nun war Zeit für eine kleine Vesperpause, nach der es auf Insektensuche gehen sollte. Nach einer Einweisung zum Verhalten beim „Insektenfangen“ (u.a. Schmetterlinge sind „tabu“) zogen alle Kinder mit Becherlupen los. Leider hatte der sonstige Insektenreichtum im Garten durch die Trockenheit etwas gelitten. Aber schließlich gelang es doch jedem Kind, ein Exemplar in der Becherlupe vorzuzeigen. Sehr eifrig wurden dann mit den bereit liegenden Bestimmungsbüchern die Krabbeltiere bestimmt. Es waren vor allem verschiedene Wildbienen und mehrere Exemplare von auffällig rot-schwarz gefärbten Zimtwanzen zu bewundern. Nach ausführlicher Betrachtung wurden alle Tierchen wieder in Freiheit entlassen.
Mit einem Spiel, bei dem die Kinder im Gelände verteilte Kärtchen suchen und dann ordnen mussten, wurde die Bedeutung der Insekten als Bestäuber, Nahrungsgrundlage und Zersetzer im Ökosystem thematisiert. Im anschließenden Gespräch zeigten einige Kinder, dass sie schon wussten, dass unsere Insekten gefährdet sind. Sie nannten als Beispiele zu viel Gift in der Landschaft, zu wenig Platz und Nahrung (Versiegelung der Böden) und auch zu viel Licht in der Nacht.
Doch wie kann man den Insekten beim Überleben helfen? Außer durch ein gutes Nahrungsangebot mit heimischen Blühpflanzen, gibt es auch die Möglichkeit, einige Wildbienenarten mit Nistmöglichkeiten, sog. Insektenhotels, zu unterstützen. Die Mädchen und Jungen waren nun sehr gespannt darauf, die angekündigten Bienenhotels zu bauen. Dazu mussten Schilfrohre mit Astscheren in passende Stücke geschnitten und in leere Konservendosen gesteckt werden. Alle waren geschickt und mit Eifer dabei ihre Dose zu befüllen. Nachdem eine Schnur zum Aufhängen angebracht war und die Kinder noch die nötigen Hinweise erhalten hatten, die Dosen an geschützten, sonnigen Stellen aufzuhängen, war es höchste Zeit für den Rückweg zum Treffpunkt.
Alle waren sich einig, dass es Spaß gemacht hat, sich näher mit unserer Insektenwelt zu beschäftigen und hoffen nun auf eine gute Besiedelung der Wildbienenhotels im Frühling.